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Studiengruppe "Interdisziplinäre Gedächtnisforschung" (FF1)

Leitung:
Prof. Dr. Astrid Erll (Anglistik), Dr. des. Hanna Teichler (Anglistik)

Aktuelle Informationen finden Sie auf der
Frankfurt Memory Studies Platform

Information, Newsletter und Anmeldung bei: teichler@em.uni-frankfurt.de

Profil

Die Gedächtnisforschung (memory studies) ist heute ein internationales Forschungsfeld, das Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften miteinander vernetzt. Mit ihren Grundfragen nach dem Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart und die Repräsentation von Erfahrung – sowohl auf biologischer als auch auf sozialer Ebene – erfordert und ermöglicht sie den interdisziplinären Dialog.

Diese Studiengruppe richtet sich dezidiert an Studierende und WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen und Fachbereiche und bietet eine Plattform für den fächerübergreifenden Dialog und die gemeinsame Arbeit an Schlüsselkonzepten der Gedächtnisforschung.

Das Spektrum möglicher Forschungsthemen und Fallstudien, die dabei in die Studiengruppe eingebracht werden können, ist außerordentlich breit. Es reicht von Fragen nach Erinnerung an historische Ereignisse (Holocaust, Weltkriege, 9/11, Finanzkrisen), Personen und Mythen (Königin Viktoria, die Odyssee) bis hin zur Bedeutung von soziokulturellen Formationen für das Erinnern (Familienerinnerung, nationale, transnationale Erinnerung) sowie der gedächtnisprägenden Kraft von Medien (Schriftlichkeit/Mündlichkeit, Film, Internet, social networks).

Die Aktivitäten der Studiengruppe bewegen sich in drei zentralen Forschungsbereichen: Transkulturelle Erinnerung, die Medialität der Erinnerung und Gedächtnis und Narration.

1. Transkulturelle Erinnerung

Die kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung war lange von einem ‘methodologischen Nationalismus’ (U. Beck) geprägt. Jenseits von Konzepten nationaler Gedenkkultur widmet sich dieser Forschungsbereich jenen Inhalten, Medien und Praktiken des kollektiven Gedächtnisses, die sich unablässig über territoriale, ethnische und soziale Grenzen hinwegbewegen.

2. Medialität der Erinnerung

Soziale Erinnerung ist ohne Medien undenkbar, denn erst in medialer Kommunikation (Oralität, Schriftlichkeit, Bildlichkeit) werden Inhalte des Gedächtnisses geformt und geteilt. Die Koordinaten mediatisierter Erinnerung ändern sich allerdings rapide unserer Zeit der ‘neuen Medien’ und sich globalisierender Medienkulturen. Dieser Forschungsbereich interessiert sich für Geschichte und Gegenwart des Verhältnisses von Gedächtnis und seinen mannigfaltigen Medien..

3. Gedächtnis und Narration

Das Narrative ist einer der zentralen Modi des Erinnerns. Um das komplexe Zusammenspiel von Erzählen und Erinnern zu untersuchen, bringt dieser Forschungsbereich die Expertise verschiedener Disziplinen zusammen – etwa der (klassischen und postklassischen) Narratologie mit der narrativen Psychologie und der Oral History.

Die Studiengruppe ist angesiedelt im Forschungsfeld 1 des Forschungszentrums. Sie richtet sich an Studierende und Forschende aller Qualifikationsstufen. Interessierte sind herzlich willkommen.