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Studiengruppe "Erinnerungspolitik und Bildgebrauch" (FF "Dimensionen des Ästhetischen")

Lehrende:
Prof. Dr. Bernhard Jussen (Goethe-Universität, Geschichtswissenschaft), seit 2010
Prof. Dr. Antje Krause-Wahl (Goethe-Universität, Kunstgeschichte), seit 2015
Prof. Dr. Miriam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt, Direktorin), seit 2020

Dr. Henning Engelke (Kunstgeschichte), 2012-2015
Dr. Martin Engler (Städel Museum, Leiter der Abteilung Gegenwartskunst), 2010-2015
Anna Fricke (Städel Museum, wissenschaftliche Mitarbeiterin), 2013-2015
Peter Goschlüter (MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt, stellvertretender Direktor), 2015–18
Carolin Köchling (Städel Museum, wissenschaftliche Mitarbeiterin), 2010-2013
Prof. Dr. Christian Spies (Kunstgeschichte), 2015-2016

Organisation: 

Franka Schlupp

Profil

Die historischen Wissenschaften haben sich in den letzten rund 30 Jahren daran gewöhnt, Gesellschaften als Erinnerungskulturen zu entwerfen, die ihre jeweilige Gegenwart, ihre individuellen und kollektiven Selbst- und Fremdwahrnehmungen über Vergangenheitsentwürfe konstituieren. Dabei seit Beginn der Diskussion Bilder wie insgesamt visuelle Medien eine Rolle gespielt, doch die formalen Besonderheiten und die konstruktive Leistungsfähigkeit des Bildes sind – jenseits der traditionell bildorientierten Fächer (Kunstgeschihte, Archäologie… ) – erst in jüngster Zeit ins Zentrum der Diskussion gerückt. Es fehlt es in den historischen Wissenschaften derzeit noch an ausreichender Erfahrung im akademischen Umgang mit bildlichen Medien. Die Gruppe setzt an diesem Defizit an. In der Studiengruppe arbeiten Studierenden und Lehrende aus verschiedenen Disziplinen, ferner Lehrende aus verschiedenen Institutionen (Staedel Museum, Goethe Universität).

Die Gruppe fragt nach dem bildlichen Umgang mit Geschichte in modernen Gesellschaften (Kunst, Reklame, Schulbücher, Nationalgeschichten, Film usw.), nach den Konfliktlagen und Grundorientierungen, die im historischen Rekurs verarbeitet werden. Wie werden in diesen sehr unterschiedlichen Diskursfeldern historische Referenzen eingesetzt, wie machen Bilder im Rückgriff auf historische Imaginarien politische Positionen geltend? Wie lässt sich das Erinnerungsreservoir fassen, auf das zurückgegriffen wird? Im Fokus steht zunächst – in Zusammenarbeit mit dem Städel Museum – zeitgenössische Videokunst.

Die Studiengruppe unterhält in Kooperation mit dem Staedel Museum die Studiengalerie 1.357 im I.G.-Farben-Haus. 

Die Studiengruppe richtet sich an Studierende und Forschende aller Qualifikationsstufen. Sie trifft sich im Semester einmal wöchentlich. Interessierte sind herzlich willkommen.

Basisliteratur

Bachmayer, Hans M. (1984): The „Spur“-Group – on art, fun, and politics, in: Klaus Schrenk (Hg.): Upheavals, Manifestos, Manifestations. Conception in the Arts at the Beginning of the Sixties, Berlin [et al.] 1984, S. 134-154. 

Jussen, Bernhard (2000): Die "Geschichte" der Wissenschaft und die "Geschichte" der Kunst. Was die historischen Wissenschaften von der bildenden Kunst lernen können und was nicht, in: Kurt Wettengl (Hg.): Das Gedächtnis der Kunst. Geschichte und Erinnerung in der Kunst der Gegenwart (Eine Ausstellung des Historischen Museums in Zusammenarbeit mit der Schirn-Kunsthalle). Frankfurt am Main 2000, S. 57-70. 

Metken, Günter (1977): Spurensicherung. Kunst als Anthropologie und Selbsterforschung. Fiktive Wissenschaft in der heutigen Kunst. Köln 1977. 

Polke, Sigmar (1997): Die drei Lügen der Malerei (Ausstellungskatalog anlässlich der Ausstellung „Die drei Lügen der Malerei“ der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof). Berlin 1997.