Leitung:
PD Dr. Barbara Wolbring – Dr. Nadja Sennewald – Dr. des. Peter Gorzolla – Carsten Richter
Die Studiengruppe nimmt das hundertjährige Jubiläum der Goethe-Universität zum Anlass, die Frankfurter Universität als Ort der Wissensgenerierung und der Reflexion, als sozialen Ort und Lebensraum, als Ort von Bildung und Ausbildung in den Blick zu nehmen. Hierbei werden verschiedene disziplinäre und methodische Zugangsweisen gewählt, die sich zu einem Panorama ergänzen. Studierende und Dozenten verschiedener Fächer arbeiten am gemeinsamen Gegenstand und machen so die Vielfalt von Forschung und akademischer Lehre an der Goethe-Universität sichtbar.
Die Studiengruppe führt verschiedene Lehrveranstaltungen, Lehrformate und (studentische) Initiativen zusammen, die aus Anlaß des Universitätsjubiläums die (Frankfurter) Universität und ihre Studierenden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Sie will zu einem Kristallisationskern für weitere Überlegungen werden. Hierzu gehören Reflexionen zu Identität und Aufgabe, zu gesellschaftlichem Standort, strategischer Positionierung und institutioneller Weiterentwicklung der Frankfurter Goethe-Universität sowie der Institution Universität allgemein. Damit will die Studiengruppe einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit den politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen leisten, mit denen die Universität gegenwärtig konfrontiert ist.
Vorbesprechung des Termins mit Herrn von Bilavsky: Montag, 29. April, 8:30 h in Raum IG 3.501.
Treffen mit Herrn von Bilavsky: Dienstag, 30. April, 16 h s.t. in Raum IG 3.401.
Weitere Arbeitstermine sind für den 8. Mai, den 22. Mai, sowie den 5. Juni vorgesehen, jeweils 18 h s.t. Der Ort wird noch bekanntgegeben.#
Eine Reihe von Lehrveranstaltungen behandelt Themen der Universität und der Universitätsgeschichte.
Hauptseminar (donnerstags 12-14 Uhr, IG 4.401)
Frankfurter Studenten zwischen Republik und Diktatur (Janus Gudian, PD Dr. Barbara Wolbring)
Die junge Universität Frankfurt galt als eine liberale Universität, die Juden und Sozialdemokraten gegenüber aufgeschlossener war als die meisten Traditionsuniversitäten. Doch auch hier bildeten sich seit Mitte der 1920er Jahre Gruppen nationalsozialistisch gesinnter Studenten, die herausfordernd auftraten. Als Reaktion formierten sich linke Gruppen, die den nationalsozialistischen Kommilitonen in Vorträgen, auf Veranstaltungen, Kundgebungen und zunehmend bei gewaltsamen Unruhen begegneten. Die Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken, zwischen völkischen und jüdischen Studenten sind durchaus typisch für die späten Jahre der Weimarer Republik und das Aufkommen des Nationalsozialismus. Sie sollen im Seminar anhand archivalischer Quellen untersucht werden.
Übung (Blockveranstaltung am 04.06.2012)
Schreiben für Wissenschaft und Öffentlichkeit (PD Dr. Barbara Wolbring)
Wissenschaftliche Texte so aufzubereiten, daß sie auch für ein außeruniversitäres Publikum ansprechend sind, erfordert besondere Aufmerksamkeit, für die im universitären Betrieb oftmals wenig Raum ist. Die Teilnehmer der Übung haben im Wintersemester eigene Forschungsprojekte zu Aspekten studentischen Lebens in der Nachkriegszeit durchgeführt, die inhaltlich und mit Unterstützung einer professionellen Journalistin sprachlich überarbeitet werden. Sie werden dann auf einer elektronischen Plattform publiziert.
Übung (dienstags 9-12 Uhr, IG 4.401)
Studentische Beiträge zur Universitätsgeschichte: Frankfurter Historiker/innen in der Lehre (Dr. des. Peter Gorzolla)
Unter Aufarbeitung von Quellenmaterial soll im Rahmen einer Übung ein Verzeichnis Frankfurter Historikerinnen und Historiker entstehen, das sich (im Gegensatz zu üblichen "Professorenkatalogen") vor allem der Lehrtätigkeit des Personals widmet. Die Umsetzung orientiert sich an den aktuellen technologischen Standards der "digital" arbeitenden historischen Forschung und wird mittels eines sog. SemanticWiki erfolgen.
Die Veranstaltung bietet gleichermaßen Raum für fachwissenschaftlich fokussierte Forschungsarbeit, praxisorientiertes Methodentraining in aktuellen Forschungstechnologien oder fachdidaktisches Arbeiten im eLearning-Kontext.
Übung
100 Jahre Johann Wolfgang Goethe-Universität - Ideen und Konzepte für eine Ausstellung (Dr. Torben Giese Stadtmuseum Wiesbaden)
In der Übung wird von Studierenden ein Ausstellungskonzept erarbeitet. Die studentischen Teilnehmer sollen sich dabei gezielt der Frage widmen, welche Inhalte aus dem Komplex der Universität in welcher Form im Raum dargestellt werden können und welche Exponate hierfür geeignet sind. Ziel ist es, Ausstellungskonzepte zu entwerfen, die sich der Frage nach der Darstellung und Umsetzung von Wissen im Raum und dessen Mehrwert gegenüber zweidimensionalen Vermittlungsformen stellen und diesen Mehrwert auch zu nutzen wissen. Dabei steht die wissenschaftliche Haltbarkeit der transportierten Botschaften und Wissensinhalte im Vordergrund. In bisherigen Veranstaltungen wurde bereits ein Ideenfächer erstellt, der eine Fülle von Überlegungen und Ansätzen zusammenträgt und Perspektiven für eine Ausstellung aufzeigt.