Gemeinsames Collège doctoral der Johann Wolfgang Goethe-Universität und der Universität Paris I Sorbonne für Promovierende der Geschichtswissenschaft, finanziert durch die Deutsch-Französische Hochschule. Das Collège Doctoral ist angebunden an das Exzellenzcluster Die Entstehung normativer Ordnungen.
Das Collège gewährt insgesamt 270 Monate Reisestipendien für die teilnehmenden Promovierenden der beiden Hochschulen. Ein dichtes, bilaterales Betreuungsprogramm vernetzt die Promovierenden der Geschichtswissenschaft beider Universitäten. Die ersten Stipendiaten sind im Sommersmester 2010 zwischen Paris und Frankfurt ausgetauscht worden.
Prof Régine Le Jan (Paris), Prof. Dr. Bernhard Jussen (Frankfurt/Main)
Dr. Thomas Lienhard (Paris), Dr. Tim Geelhaar (Frankfurt/Main), Laura Weidlich (Studentische Mitarbeiterin, Frankfurt/Main)
Paris:
Frankfurt:
Das letzte Collège-doctoral-Treffen fand am 25. und 26. November 2013 in Frankfurt am Main statt. Nach Herrn Rüdigers Begrüßung und einigen Worten über eine mögliche Veröffentlichung von Beiträgen der Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Zeitschrift Hypothèses von Herrn Lienhard stellten die Stipendiatinnen und Stipendiaten die vorab angefertigten Paper anderer Doktorandinnen und Doktoranden vor, sodass ein angeregter und interessanter Austausch über die Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgte.
Das nächste Jahrestreffen wird 2014 in Paris stattfinden.
L’origine de nos réflexions communes fut une observation aussi simple que fondamentale: le cluster d’excellence 243 de Francfort „Entstehung normativer Ordnungen – Formation of Normative Orders“ a un titre qu’on ne peut guère traduire dans le langage scientifique français. Après de longues discussions, la formule „normes et constructions sociales“ a été choisie, comme étant, par comparaison, la meilleure approximation de la formule „Normative Ordnungen“. Le terme français „ordre“ recouvre un champ sémantique différent de l’allemand „Ordnung“ ou encore de l’anglais „order“. Ce caractère intraduisible d’un terme scientifique central en allemand et en anglais est un symptôme sémantique de la façon différente dont sont conçus en Allemagne et en France les phénomènes historiques visés par la formule „Normative Ordnungen“.
L’école doctorale franco-allemande doit prendre cette différenciation sémantique dans les deux cultures scientifiques comme point de départ pour une réflexion commune sur deux points:
Am Anfang unserer gemeinsamen Überlegungen stand eine ebenso einfache wie grundsätzliche Beobachtung: Das Frankfurter Exzellenzcluster 243: „Entstehung normativer Ordnungen – Formation of Normative Orders“ hat einen Titel, der sich nicht in die französische Wissenschaftssprache übersetzen lässt. Nach langen Diskussionen ist die Formel „Normes et constructions sociales“ als die vergleichsweise beste Annäherung an die Formel „Normative Ordnungen“ gewählt worden. Das französische Wort „ordre“ deckt ein anderes Bedeutungsfeld ab als das deutsche „Ordnung“ oder auch das englische „order“. Diese Un-übersetzbarkeit eines im Deutschen und Englischen zentralen wissenschaftlichen Terminus ist ein sprachliches Symptom dafür, dass die mit der Formel „Normative Ordnungen“ adressierten historischen Phänomene in Deutschland und Frankreich verschieden konzipiert werden. Die Deutsch-Französische Doktorandenschule soll diese semantische Differenz in den beiden Wissenschaftskulturen als Ausgangspunkt nehmen für ein gemeinsames Nachdenken über zweierlei: