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Politische Diglossie im europäischen Mittelalter

Zur Tagung

Das Atelier «Politische Diglossie im lateineuropäischen Mittelalter» soll zum einen die häufig auf ‚nationale‘ Einzelphilologien verteilten Kenntnisse dieser Prozesse in einer europahistorischen Perspektive zusammenführen und für die Geschichtswissenschaft erschließen. Daneben geht es darum, die Frage nach dem Verhältnis Latein↔Volkssprachen (und der Volkssprachen untereinander) unter dem Gesichtspunkt politischer Kommunikation neu zu stellen:
  • Welche Propria lateinischer bzw. volkssprachlicher ‚politischer Sprache‘ gibt es?
  • Was bedeutet die Existenz der sprachlichen Option für die politische Praxis, wie wird der Diskurs durch die besonderen sprachlichen Erweiterungs-, Ein-, Ausgrenzungsmöglichkeiten gestaltet, die das Spannungsverhältnis Latein ↔ Volkssprache (und Rede ↔ Schrift) mit sich bringt?
  • Welche unterschiedlichen Situationen und Strategien der laikalen Eliten sind zu verschiedenen Zeitpunkten in den Regionen zu beobachten?
  • Welche Konsequenzen hat dies für den Gebrauch von Methoden der historischen Semantik in der Mittelalterforschung?

Vorträge

Auf dem Atelier sollen historisch-soziolinguistisch interessierte Experten für die europäischen Volkssprachen mit historisch-semantisch arbeitenden Mediävisten ins Gespräch kommen. Der zeitliche Schwerpunkt soll auf der Zeit besonders ausgeprägter Diglossie, dem frühen und hohen Mittelalter liegen. Vertreten sind:Irisch
Máire Ní Mhaonaigh (Cambridge)
Angelsächsisch
Elizabeth Tyler (York)
Nordisch           
Daniel Föller (Mainz)
Sächsisch (‚Niederdeutsch’)   
Andreas Bieberstedt (Rostock)
Französisch       
Solveig Malatrait (Hamburg)
Okzitanisch          
Jan Rüdiger (Frankfurt am Main)
Sprachen d. iber. Halbinsel   
Barbara Schlieben (HU Berlin)
byzantin. Griechisch
Staffan Wahlgren (Trondheim)

Weitere Informationen

Das Atelier wird veranstaltet vom Leibniz-Projekt «Politische Sprache im Mittelalter. Semantische Zugänge», Goethe-Universität Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut Paris, am Donnerstag, 24. – Freitag, 25. Februar 2011
DHI Paris, 8 rue du Parc-Royal, 75003 Paris