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Kunst als Wertschöpfung

Julika Griem: "ÖKONOMIEN DES SPIELS IN KUNST UND WISSENSCHAFT"

Wer über Wagnis, Wettbewerb und Wertschöpfung als ästhetische Parameter nachdenkt, wird schnell auf die Kategorie des Spiels stoßen. Sie ist allerdings in ihrer historischen Semantik und Theoriegeschichte vielschichtig und damit geeignet, unterschiedliche Auffassungen von ästhetischer Wahrnehmung und Wirkung zu stützen: Als „play“ gilt das Spiel als Garant von Freiheit; als „game“ fordert es dazu auf, Regeln zu beachten. Aufforderungen zur Spielbereitschaft finden sich sowohl in ästhetischen als auch in ökonomischen Programmen: Kunst entsteht für manche erst dann, wenn Konventionen spielerisch verletzt werden; erfolgreiches Unternehmertum speist sich für andere aus der Fähigkeit, dem Hazard nicht auszuweichen. Dieser Vortrag wird ausgehend von der weit zurückreichenden Verwandtschaft von ästhetischen und ökonomischen Glücksspielen, von „venture“ und „adventure“, einen Blick auf die Wissenschaft riskieren.

Julika Griem leitet seit April 2018 das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI). Von 2005 bis 2012 lehrte und forschte sie als Professorin für Anglistische Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt, von 2012 bis 2018 an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2016 ist sie Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Ihr Forschungsinteresse gilt u. a. der Analyse des gegenwärtigen Literaturbetriebs und seiner sich wandelnden Formate und Rituale sowie den Methoden seiner Erforschung; ein weiteres der Wissenschaftspolitik und den Institutionen, die Literatur und Literaturwissenschaft überhaupt erst ermöglichen.

Moderation: Johannes Völz

Mittwoch, 06.02.2019
Beginn: 18:00
Ende: 20:00
Veranstaltungsort
Museum Angewandte Kunst
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