HITO STEYERL
In ihrem essayistischen Dokumentarfilm schildert Hito Steyerl ihre Suche nach den Spuren der ersten Wochenschau von 1947, die in den Studios von Sarajewo produziert wurden und die in den Wirren des Jugoslawienkriegs verloren gegangen ist. In einer Parallelprojektion werden die subjektiven Erinnerungen von Augenzeugen durch einen Zeichner festgehalten. Fehlendes Dokumentarmaterial ersetzt Steyerl durch Spielfilmsequenzen.
Die Bilder, die sie aufspürt und freilegt, erzählen Nationalgeschichte. Sie zeigen gleichzeitig deren Brüchigkeit und Auflösung. Auf diese Weise eröffnet sich dem Betrachter ein historisch und filmhistorisch fragmentarisches Bild des multiethischen Jugoslawien.
Hito Steyerl, geboren in München, lehrt seit 2007 als Gastprofessorin für experimentelle Film- und Videogestaltung an der Universität der Künste in Berlin.