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STAGED ARCHIVE

MARYAM JAFRI

Maryam Jafri inszeniert in dem Film Staged Archive eine traumartig verfremdete Gerichtsverhandlung über einen Mord, der in der kolonialen Vergangenheit der heutigen Republik Ghana stattgefunden hat. Der Film verbindet eine inhaltliche mit einer formalen Reflexionsebene. Er zeigt, wie das Nachdenken über kollektive Erinnerung an historische Schuld mit der kulturellen Autorität von Bildmedien und Bildarchiven verwoben ist. Dazu verschmelzt Jafri verschiedene Filmgenres und medialen Gattungen, lehnt ihre Szenen zugleich an den Stil des Film Noirs, an Roadmovies und das europäische Autorenkino an. Es entsteht ein surreales Geschehen: Der Protagonist, der abwechselnd als Kind und Erwachsener auftritt, ist zugleich Zuschauer und Angeklagter, der dargestellte Gerichtraum gleicht einer Theaterszenerie und die Vorstellung einer linearen Zeit zersetzt sich in den unwirklichen Bildern.

Die reduzierte Kulisse mit grell oranger Farbgebung zitiert die utopische Welt von Rainer Werner Fassbinders "Querelle" (1982) und die phantasmagorische Rauminszenierung im Epilog seines Opus Magnum "Berlin Alexanderplatz" (1979/80). Jafri verwebt historische Bezüge mit Zitaten aus der Filmgeschichte zu fiebrigen Alptraumszenen, in denen sich die Zeitebenen überlappen und eine kohärente Erzählstruktur einem Netz aus Anspielungen, Hinweisen und Zitaten weicht.
Die 1972 in Pakistan geborene Künstlerin Maryam Jafri lebt und arbeitet in Kopenhagen und New York. Neben internationalen Ausstellungen waren ihre Arbeiten im Neuen Berliner Kunstverein und zuletzt im Bielefelder Kunstverein zu sehen.

Pressetext

Donnerstag, 19.12.2013
Beginn: 20:00
Veranstaltungsort
IG 1.357
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Veranstalter
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