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Letzte Mittwochskonferenz in 2013 mit Margit Kern

"Violentia und potestas - Transkulturelle Imaginationen des Opfers und die Inszenierung von Gewalt" lautete der Titel des Vortrags der Kunsthistorikerin aus Hamburg am 18. Dezember 2013. Transkulturelle Imaginationen wurden meist in nicht-europäischen Ländern verortet. So nam man etwa an, die europäische Expansion habe die visuellen Kulturen Amerikas von Grund auf verändert, während umgekehrt die Repräsentationspraxis in Europa von dieser Entwicklung weitgehend unberührt geblieben sei. Der Vortrag zeigte, wie Übersetzungsprozesse im Rahmen der Mission in Neuspanien, dem heutigen Mexiko, auf Europa zurückwirkten. Vor allem die Machtasymmetrien führten zu einer Marginalisierung dieser Verflechtungsgeschichte. Werke von europäischen Malern wie Giovanni Lanfranco, Domenichino und anderen geben diese transkulturellen Aushandlungsprozesse in beide Richtungen zu erkennen und belegen, dass die Opferdiskurse der Mission in den zeitgenössischen Wissenskulturen reflektiert wurden.