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Alte Erzählungen von neuen Kämpfen: Die französischen Religionskriege im Spiegel der Renaissance-Epik

Bernhard Huss

Die Religionskriege des 16. Jahrhunderts, die sich in Frankreich zwischen gemäßigten, königstreuen Katholiken, den protestantischen Hugenotten und der radikalen Katholischen Liga ereignet haben, bedeuteten für die Frühe Neuzeit eine der größten Erschütterungen überkommener Vorstellungen politischer Ordnung. Religiöse Unterschiede der Konfession wurden in bislang ungekanntem Ausmaß zum teils tatsächlichen, teils vorgeschobenen Anlass für gewaltsame Ausschreitungen und kriegerische Handlungen. Dieses Szenario mit seinen beunruhigenden Analogien zu unserer Jetztzeit versuchten zahlreiche Literaten in Formen zu erzählen, die sie der Tradition der klassischen Epik seit Homers und Vergils Zeiten entlehnten.

Solch ein traditionsgebundenes Erzählen der unmittelbaren Erfahrung erwies sich allerdings als problematisch: Zwischen antikisierender Formensprache und der Brutalität des gegenwärtigen Krieges tun sich Risse auf, die sehr 'moderne', kritische Bewertungen des Krieges erkennen lassen - aber auch die seit jeher unternommenen Versuche, ihn herrschaftspropagandistisch aufzubereiten und zu präsentieren.

Bernhard Huss ist Professor für Romanistik an der FU Berlin

Mittwoch, 10.01.2018
Beginn: 18:00
Ende: 20:00
Veranstaltungsort
IG 411
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Veranstalter
Mittwochskonferenz
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