Steffen Martus und Carlos Spoerhase
WEGEN DES BAHNSTREIKS KÖNNEN DIE REDNER NICHT ANREISEN. DER VORTRAG FÄLLT DESHALB LEIDER AUS
Campus Westend, IG-Farben-Gebäude, Raum 457 im Erdgeschoss
Veranstaltung der FF 2 und 5
Geisteswissenschaften erscheinen insbesondere dann thematisierenswert, wenn sie sich in der Krise befinden. Beklagt wird, was ihnen fehlt, was sie nicht tun oder nicht leisten. Was aber passiert tatsächlich Tag für Tag am Schreibtisch? In Seminarräumen und Vorlesungssälen? In Bibliotheken und Archiven? In Büros und Sekretariaten? In ihrem Buch über Geistesarbeit (Suhrkamp, 2022) suchen Steffen Martus und Carlos Spoerhase alternative Zugänge zum Alltag geisteswissenschaftlicher Aktivitäten, um die soziale Dimension der nur scheinbar einsamen Forschungstätigkeit besser zu verstehen. Sie legen Wert auf Spielräume, die bei der Ausgestaltung und vor allem auch bei der Bewertung von wissenschaftlicher "Geistesarbeit" ständig genutzt werden. Die Studie basiert wesentlich auf bislang unbekannten Archivmaterialien und zieht eine Linie von der Modernisierung der Universität in den 1960er Jahren bis zu den Debatten der Gegenwart. Im Gespräch mit Heinz Drügh diskutieren Steffen Martus und Carlos Spoerhase über die Praxis der Geisteswissenschaften als einem ebenso voraussetzungsreichen wie empfindlichen Gefüge von Praktiken.
Steffen Martus ist Professor für Neuere deutsche Literatur (18. Jahrhundert bis zur Gegenwart) an der HU Berlin
Carlos Spoerhase ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts an der LMU München