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Die Erfindung des Marxismus: Erfahrung, Idee und Engagement im Zeitalter der Ideologien

Christina Morina

Die sogenannte Soziale Frage, mit der die dramatischen Folgen der Industrialisierung umschrieben werden, hat im Laufe des 19. Jahrhunderts viele verschiedene Antworten hervorgebracht. Den Aufstieg des Marxismus kann man als einen Antwortversuch auf diese Frage, die stets eine politische war, verstehen. Was waren jedoch seine lebensweltlichen Grundlagen? Wer waren Marx‘ erste Anhänger und wie wurde aus Marx eigentlich der Marxismus? Die vorliegende Studie untersucht erstmals systematisch die individuelle Hinwendung zu Marx als das politische Engagement einer Handvoll europäischer Intellektueller. Sie zeigt, wie im Zuge einer intellektuellen wie emotionalen Hingabe die Protagonisten selbst – Karl Kautsky, Eduard Bernstein, Rosa Luxemburg, Victor Adler, Jean Jaurès, Jules Guesde, Georgi W. Plechanow, Wladimir I. Lenin und Peter B. Struve – zu den Erfindern einer der einflussreichsten politischen Weltanschauungen der Moderne wurden. Durch die Verbindung von erfahrungs- und Ideengeschichtlichen Fragestellung wird somit der Marxismus selbst „vom Kopf auf die Füße“ gestellt. Verbunden damit ist die Hoffnung, sowohl die Marxismus-Geschichtsschreibung als auch die Geschichte politischer Ideen und Bewegungen um neue Impulse zu bereichern.

Dr. Christina Morina ist derzeit Assistant Professor an der Universität Amsterdam. Zuvor lehrte sie Geschichte an der Universität Jena.

Mittwoch, 09.05.2018
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IG 411
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