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Zwischen Ereignis und Medium: Zu Auerbachs Konzept der Figura

Niklaus Largier

In seinem Aufsatz mit dem Titel Figura hat Erich Auerbach aus frühen theologischen Quellen einen Begriff entwickelt, der in den letzten Jahren neu entdeckt wurde und der nun auch für die Kulturwissenschaften von Bedeutung ist. Ausgehend von Auerbachs Bezugnahme auf Tertullian wird die rhetorische Funktion dieses Figur-Begriffs untersucht. Eine Grundlage bildet dabei die Feststellung Auerbachs, figura bedeute bei Tertullian nicht einfach heilsgeschichtliche Allegorese, sondern "die Substanz", die er "gleich mit dem Fleisch" setze. Dies lässt Auerbach weiter von der "Sinnlichkeit ... der Figuraldeutung Tertullians" sprechen und betonen, dass bei Tertullian im Figurbegriff "ein sinnlich wirklicher Gegenstand oder Vorgang" im Zentrum stehe, der damit gleichzeitig Ereignis und Medium ist. Angesichts dieser Beobachtungen stellt sich die Frage, inwiefern hier von einem "Realismus" gesprochen werden kann, der einen spezifischen Zeitbegriff, ein spezifisches Verständnis "geschichtlicher Vorgänge", und auch einen besonderen Begriff des Ereignisses impliziert.

Mittwoch, 18.05.2011
Beginn: 18:00
Ende: 20:00
Veranstaltungsort
IG 411
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Veranstalter
Mittwochskonferenz
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