Tonio Hölscher
Die gegenwärtige Aktualität der visuellen Medien und der ‚iconic turn’ der Kulturwissen-schaften haben zu einer extensiven, zugleich aber oft reduktiven Nutzung von Bildern in den Geschichtswissenschaften geführt. Der Vortrag stellt einen Versuch dar, die Möglichkeiten der historischen Interpretation von Bildwerken als eines eigenständigen Mediums auszuloten, das mehr leistet als die Illustration und Ergänzung von Textzeugnissen. Dabei sollen zum einen die traditionellen Kategorien der archäologischen Bildwissenschaft transformiert als auch neue Ansätze der kulturwissenschaftlichen Praxeologie fruchtbar gemacht werden. Sowohl die Bildwerke wie die Phänomene der Lebenswelt sollen in ihrem medialen Charakter erfasst und in einem Konzept der historischen Bildpraxis zusammen-geführt werden.