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Un/Sichtbarmachungen. Zur geschlechtlich codierten Visualisierungs- und Körpergeschichte ‚des Jüdischen‘ in populären Bildmedien

Véronique Sina

Welche Vorstellungen von ‚Jüdischsein‘ werden in populären Bildmedien (re-)produziert und verhandelt? Als Orte der kulturellen Bedeutungsproduktion haben (audio-)visuelle Medien und die Bilder, die sie hervorringen, einen entscheidenden Anteil an Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein‘. Diese Vorstellungen sind geschlechtlich strukturiert und erhalten so ihre Wirksamkeit. Vor der Folie des noch jungen interdisziplinären Feldes der Jewish Visual Culture Studies beleuchtet der Vortrag aus sowohl gendertheoretischer als auch intersektionaler Perspektive die relationalen Verflechtungen von jüdischer Sicht- und Unsichtbarkeit im Rahmen medial-diskursiver Normalisierungspraktiken und performativer Zuschreibungsverfahren. Im Sinne ‚gojnormativer Kritik‘ wird das problematische Verhältnis von Sichtbarkeit und Stigmatisierung, von gojischer Norm und jüdischer Norm-Abweichung reflektiert. Dabei werden zeitgenössische und historische Visualitätskonstellationen sowie gesellschaftspolitische Machtdimensionen hinterfragt, die das ‚Jüdische‘ in populären Medienformaten als das ‚Andere‘ markieren und so in einer Tradition mit antisemitischen Körper- und Geschlechterbildern seit dem 19. Jahrhundert stehen.

Im Sommersemester 2023 vertritt Dr. Véronique Sina die Professur für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit Oktober 2022 leitet sie am dortigen Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz‘ in (audio-)visuellen Medien“.

Mittwoch, 19.04.2023
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