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Prolegomena zu einer vergleichenden Geschichte des antiken Porträts

Wulf Raeck

Im Gegensatz  zu den meisten Teilgebieten der griechisch-römischen Kunst gibt es keine Geschichte des Porträts dieser Epoche. Ausgehend von der Frage, unter welchen Voraussetzungen und Gesichtspunkten eine solche sinnvollerweise geschrieben werden könnte, sollen im ersten Teil des Vortrags einige ebenso zentrale wie ungelöste  Probleme umrissen und Wege zu ihrer Lösung vorgeschlagen werden. Es handelt sich dabei u. a. um die Frage nach der Entstehung des griechischen Individualporäts mit dem Ziel physiognomischer Ähnlichkeit, das Verhältnis und die zeitgenössische Bewertung von überindividuellem („idealen“), „realistischem“ und ähnlichem Bildnis sowie nach dem Auslaufen des Individualporträts in der Spätantike. Die fachinterne Diskussion zu diesen  Themen ist seit langem festgefahren, sie kann nur durch den interkulturellen Vergleich über verschiedene Epochen hinweg befördert werden.

Im zweiten Teil soll dann eine Geschichte des antiken Porträts auf der Grundlage einer Abfolge oder eines Nebeneinanders von visuell-sozialen Typen, Leitbildern oder Habitusgruppen vorgeschlagen werden, denen jedes einzelne Bildnis zuzuordnen ist. Ebenso wie für den oben angesprochenen interkulturellen Vergleich im Hinblick auf Entstehung, Funktion und Akzeptanz des Individualporträts bedarf es auch für diese Aufgabe der Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen, weil ohne umfassende Kenntnis und kompetente Auswertung der schriftlichen Überlieferung die `Botschaften´ der antiken Porträts nicht lesbar gemacht werden können.

Mittwoch, 06.02.2013
Beginn: 12:00
Ende: 14:00
Veranstaltungsort
IG 1.414
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Veranstalter
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