Michael Brenner
Jüdisch – weiblich – arisch: Das Schicksal von Konvertitinnen zum Judentum vor und nach 1933
Was hatten der Religionsphilosoph Martin Buber, der Schriftsteller Richard Beer-Hofmann und der Völkerpsychologe Moritz Lazarus gemeinsam? Ihre Frauen gehörten zu dem mehrere tausend Personen umfassenden Personenkreis, der vor 1933 in Deutschland und Österreich zum Judentum konvertierte. Die Forschung hat bisher vor allem die Konversion in die andere Richtung beachtet. Dieser Vortrag geht geht anhand einiger Beispiele dem Schicksal derjenigen nach, die zum Judentum konvertierten. Die große Mehrheit von ihnen war Frauen, die mit jüdischen Männern verheiratet waren. Sie waren Mitglieder der jüdischen Gemeinden und trotzdem „Arier“ nach NS-Rassekritierien. Der Vortrag endet mit einem Ausblick in die Zeit nach 1945, als zahlreiche Menschen ihre jüdischen Wurzeln suchten bzw. zum Judentum konvertieren wollten.