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Studiengruppe „Public History“ (FF3) [seit 2015]

Ansprechpartner/innen: Guiseppe Abrami, Prof. Dr. Alexander Mehler

Profil:

Ausgangspunkt der SG ist das bekannte Kunstprojekt „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig. Es erinnert mit auf Pflastersteinen aus Messing eingravierten Namen und Daten an Personen, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Diese so genannten „Stolpersteine“ liegen in der Regel vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der jeweiligen Person und sind mittlerweile nicht nur in zahlreichen Städten des deutschsprachigen Raums verlegt worden, sondern auch in vielen Ländern Europas (http://www.stolpersteine.eu/).
Inzwischen gibt es viele webbasierte Zusatzinformationen zu den Personen, denen ein Stolperstein gewidmet wurde. Diese werden meist von regionalen Vereinen oder geschichtsinteressierten Privatpersonen oder Gruppen betreut, so dass der jeweilige Informationsgehalt sehr unterschiedlich und nicht immer wissenschaftlich abgestützt ist. Die SG analysiert Themen der Zwangsmigration und der Genozide in transdisziplinärer Perspektive und arbeitet an einer wissenschaftlich fundierten, mit Archivalien unterlegten und frei zugänglichen Online-Information zur nationalsozialistischen Verfolgung, die für Millionen Menschen tödlich oder im Exil endete. Sie befasst sich

Ziele:

Das Ziel der SG ist es, die Geschichte des Holocaust so zu vermitteln, dass ganz unterschiedliche Zielgruppen (Schüler, Historiker, Besucher, Einwohner) an konkreten Orten den Spuren der Zwangsmigration und des Holocaust nachspüren können.
Hierfür wird in enger Kooperation von Geschichtswissenschaft und Informatik eine Applikation entwickelt, welche ausgehend von den „Stolpersteinen“ die Lebenswege der Personen dokumentiert und im öffentlichen Raum nachvollziehbar macht. In Anlehnung an den Terminus des Stolpersteins spricht die SG daher von Stolperwegen, deren Dokumentation im Zentrum ihrer Arbeit steht. 

Die Applikation soll die Lebenswege der betroffenen Personen und deren Überschneidungen bzw. Verschränkungen dokumentieren und illustrieren. Das Projekt einer Public History, d. h. einer öffentlich zugänglichen Geschichte, soll alle Opfergruppen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft einbeziehen und auch die Nachkommen und deren Lebenswege berücksichtigen. 

Die SG erweitert also den Ansatz der Stolpersteine und strebt an, mit einem breiten Spektrum an Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten: mit Museen und Archiven in Frankfurt am Main, Berlin, Washington, Tel Aviv und Jerusalem. Nähere Informationen zu diesem Projekt und zur geplanten Applikationen finden Sie auch auf der Homepage des Text-Technology Lab des Instituts für Informatik der Goethe-Universität:
http://www.hucompute.org/media/pdf/Stolperwege.pdf

Die „Stolperwege“ sind ein assoziiertes Projekt des Centrums für Digitale Forschung in den Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaften (CEDIFOR), das von den Universitäten Frankfurt und Darmstadt sowie dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) getragen wird. CEDIFOR unterstützt die Entwicklung digitaler Infrastruktur und stellt die methodische Expertise bereit, um Geistes-, Sozial- und Bildungswissenschaftler beim Einsatz computerbasierter Methoden in ihrer Forschung zu beraten und zu begleiten und dadurch einen gezieltem Wissenstransfer zu ermöglichen. https://www.cedifor.de/de/cedifor/assoziierte-projekte/stolperwege/