Goethe Uni
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Veranstaltungen der Studiengruppe "sammeln, ordnen, darstellen"

Sommersemester 2018

Sommersemester 2018

„Rohstoff des Wissens: Geschichte, Nutzung und Bedeutung wissenschaftlicher Sammlungen“ Lehrende: Dr. Lisa Regazzoni Die deutsch-französische Übung widmet sich den wissenschaftlichen und akademischen Sammlungen als historisch gewachsene Produkte, deren Nutzung, Bedeutung und Wahrnehmung sich sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch in der Öffentlichkeit verändert hat und stetig wandelt. Auf der Grundlage der Diskussion wissenschaftshistorischer und -theoretischer Texte und im Rahmen von Exkursionen in verschiedene Sammlungen in Paris, Straßburg und Frankfurt werden u. a. den folgenden Fragen nachgegangen: •Welche sind die Methoden, die die verschiedenen Fachdisziplinen anwenden, um anhand materieller Sammlungsbestände wissenschaftliche Aussagen zu treffen bzw. zu belegen? •Wie verändern sich im Laufe der Zeit die Bedeutung und der Wert der Sammlungsbestände, v. a. wenn sie für die sich stetig verändernden wissenschaftlichen Ansätze und Fragestellungen an Relevanz verlieren oder aber zum aufzubewahrenden akademischen Erbe der Universitäten erhoben werden? •Wie werden die wissenschaftlichen Sammlungen durch ihre Ausstellung bzw. Musealisierung im öffentlichen Raum aufgewertet? Welche Herausforderungen aber auch Potentiale bringt diese Form der Wissensvermittlung mit sich? All diese Fragen werden in deutsch-französischer Vergleichsperspektive betrachtet, damit die Bedeutung des historischen Kontextes, der nationalen Wissenschaftstraditionen, der politischen Entscheidungen hinsichtlich der „Heritage-ifizierung” und Wieder-Inwertsetzung vom wissenschaftlichen Kulturerbe klar zum Ausdruck kommt. Das internationale Seminar wird von Dr. Lisa Regazzoni (Goethe-Universität), Dr. Charlotte Bigg, Dr. Andrée Bergeron (École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris) und Dr. Sébastien Soubiran (Université de Strasbourg) veranstaltet und richtet sich primär an französische und deutsche Studierende der Geschichte und Wissenschaftsgeschichte. Nach zwei theoretischen Einführungssitzungen in die Fragestellung werden jeweils zweitägige Exkursionen in verschiedene Sammlungen der Universitäten Frankfurt, Paris und Strassburg durchgeführt. Die Lehrveranstaltung und die Exkursionen werden dank der finanziellen Unterstützung vom CIERA, der QSL-Mittel des Historischen Seminars und des Förderfonds Lehre 2017/18 der Goethe-Universität ermöglicht.

Wintersemester 2017/18

Wintersemester 2017/18

Auge/Hand/Wissen. Handzeichnen als Technik der Welterfassung vom 18. bis 21. Jahrhundert Lehrende: Dr. Vera Hierholzer und Dr. Lisa Regazzoni Das interdisziplinäre Seminar widmet sich dem wissenschaftlichen Handzeichnen als Form der Welterfassung vom 18. bis 21. Jahrhundert. Die Seminarteilnehmer*innen setzen sich mit der zeichnerischen Erfassung insbesondere von Artefakten, Naturalia und Menschen auseinander – am Beispiel von Darstellungen archäologischer Funde und Pflanzen sowie anatomischen Skizzen. In einem dezidiert komparatistischen und epochenübergreifenden Ansatz wird danach gefragt, wie sich die Technik des Handzeichnens im Laufe der Zeit verändert hat und welche Erkenntnisinteressen oder auch Forschungsfragen damit verbunden waren und sind. Warum wird das Zeichnen bis heute in überraschend vielen wissenschaftlichen Kontexten als Technik der Objekt- und Subjekterfassung verwendet – und das trotz der Herausbildung konkurrierender Verfahren wie der Fotografie, des Films, des 3D-Scans u.v.m.? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der wissenschaftlichen Analyse und Theoriebildung und der Art der Objekt- und Subjekterfassung? Welches Vorwissen liegt der zeichnerischen Praxis zugrunde und welche Erkenntnisse werden damit vermittelt? Welche Aspekte können mittels Zeichnungen besser herausgearbeitet werden und welche ausgeblendet? Da die Zeichner*innen, die im Auftrag von Wissenschaftler*innen arbeiten, oft eine künstlerische Ausbildung besitzen, gilt das Interesse zudem der Verzahnung zwischen Kunst und den jeweiligen Disziplinen (u.a. Archäologie, Ethnologie, Biologie, Anthropologie, Botanik, Medizin). Diesen Fragen gehen die Seminarteilnehmer*innen nicht nur auf der Grundlage der Diskussion wissenschaftshistorischer und -theoretischer Texte nach, sondern insbesondere im Rahmen von Exkursionen in verschiedene Sammlungen. Im Zentrum stehen Handzeichnungen, die in den Universitätssammlungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt aufbewahrt werden – u.a. werden die Sammlungen des Frobenius-Instituts, des Instituts für Neurologie (Edinger-Institut) an der Universität Frankfurt und des Instituts für Allgemeine und Spezielle Botanik an der Universität Mainz besucht. Darüber hinaus ist ein Besuch des Arbeitsbereichs Grafik im Römisch Germanischen Zentralmuseum Mainz geplant.

Sommersemester 2016

Sommersemester 2016

„Sammlungen divers. Neu-Sichtungen historischer Objekte“ In Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt und mit Academic Experience Worldwide e.V. Lehrende: Judith Blume, Christiane Borchert, Puneh Henning, Dr. Vera Hierholzer und Dr. Lisa Regazzoni In dem partizipativen Projekt geht es um eine Neu-Sichtung von Museumsobjekten aus den bestehenden und zukünftigen Dauerausstellungen des Historischen Museums Frankfurt. Gemeinsam erarbeiten Geflüchtete mit akademischem Hintergrund und Studierende einen transkulturellen Multimedia Guide. Die Arbeitsgruppe diskutiert die Kontexte der Objekte und entwickelt in Tandemgruppen unter Berücksichtigung der diversen Expertisen der Teilnehmenden neue Erzählungen zu diesen. Die Ergebnisse werden in einer mobilen Web-App zusammengeführt und für die pädagogische Nutzung des Historischen Museums Frankfurt bereitgestellt.

Wintersemester 2015/16

Wintersemester 2015/16

„Schriftlose Vergangenheiten. Der Umgang der historisch arbeitenden Wissenschaftler*innen mit nicht schriftlich dokumentierten Kulturen und Ereignissen“ Lehrende: Dr. Lisa Regazzoni Die Lehrveranstaltung widmet sich der Frage, wie historisch arbeitende Gelehrte und Wissenschaftler*innen – von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert – mit stummen, „schriftlosen Vergangenheiten“ umgingen bzw. umgehen. Ihr Anliegen besteht darin, exemplarisch zu erkunden, wie Kulturen und Ereigniskomplexe, über die absichtlich oder unabsichtlich nichts Schriftsprachliches hinterlassen worden ist, bislang erforscht worden sind. Folgende Fragen werden im Mittelpunkt stehen: Worauf beruht der Mangel an schriftlichen Zeugnissen? Handelt es sich um eine Vergangenheit, in der man keine Schrift kannte bzw. verwendete oder sind diese Zeugnisse (un)absichtlich getilgt worden? Welche materiellen – wenn nicht sogar organischen – wie auch immateriellen Überreste wie z. B. die oralhistories werden im Laufe der Zeit zum Status historischer Quellen erhoben, um neues Belegmaterial bereitzustellen? Welche Denkmuster und hermeneutischen Mittel unterstützen die Deutung der Quellen bzw. verhindern dies? Anhand welcher Methoden werden die herangezogenen „Quellen“ zum Sprechen gebracht und in Erzählungen eingebettet? Sammlungsbesichtigungen:

  • Felsbildarchiv und Ethnographisches Bildarchiv – Frobenius-Institut,
  • Koloniales Bildarchiv – UB,
  • Paläoanthropologie und Sammlung Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald – Senckenberg Forschungsinstitut.
Wintersemester 2013/14 – Wintersemester 2014/15

Wintersemester 2013/14 – Wintersemester 2014/15

Studentische Arbeitsgruppe zur Jubiläumsausstellung „Ich sehe wunderbare Dinge. 100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität“ Leitung: Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer, Dr. Charlotte Trümpler Die AG bot die Möglichkeit, die Arbeit an der Jubiläumsausstellung zu begleiten und sich durch eigene Projekte und Aufgabenbereiche in die Konzeption und Durchführung einzubringen. Neben dem Schreiben von Objekterzählungen, die in der Ausstellung, im Katalog und auf der Online-Plattform veröffentlicht wurden, wurden folgende Bereiche durch Studierende gestaltet:

  • Der oberste Raum der Ausstellung war dem Thema Kaffee gewidmet, die AG war in die Konzeption und Gestaltung des Raumes eingebunden. In einer neu angelegten Kaffeetassensammlung waren alle Statusgruppen der Universität vertreten, eine Foto-Umfrage zum Thema „Kaffee und Uni“ ergänzte die historischen Objekte.
  • Social Media: Die AG konzipierte eine Facebook-Seite und sorgte mit regelmäßigen Posts zu einzelnen Objekten für Neugierde.
  • Begleitprogramm: Die Mitglieder der AG waren an der Gestaltung des Begleitprogramms zur Ausstellung oder an der Finissage beteiligt. In der Ausstellung lasen sie neben den jeweiligen Objekten ihre Objekterzählungen vor – am letzten Tag der Ausstellung begannen einzelne Objekte also zu „sprechen“!
Sommersemester 2013

Sommersemester 2013

Wissensgeschichten ausstellen: Formen der visuellen Präsentation von Objektbeständen der universitären Sammlungen

Lehrende: Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer, Dr. Lisa Regazzoni

Geschichte und Entwicklung öffentlicher wie auch privater Sammlungen haben sich seit den 1980er Jahren als ein eigenständiges Forschungsfeld der Kultur-, Kunst- und Wissenschaftsgeschichte etabliert. Seither haben Fragen nach gesellschaftlicher Funktion und politischer Wirksamkeit von Sammlungspraktiken nichts an Aktualität und Relevanz verloren. Die vor allem von kulturwissenschaftlicher und wissenschaftshistorischer Seite nachgewiesene Verbindung von sammelnder Tätigkeit und Wissensgenerierung ist auch Anlass für die Studiengruppe, zu untersuchen, welche unterschiedlichen Formen der Arbeit an Sammlungen möglich sind.

Die Veranstaltung kann auch als Übung oder Hauptseminar im Bachelor- und Magisterstudiengang Kunstgeschichte, im Masterstudiengang Curatorial Studies, im Master-und Magister/Diplomstudiengang Soziologie und im Magisterstudiengang Ehtonologie angerechnet werden.

Sammlungsbesichtigungen im SoSe 2013: Universitätsarchiv, Archäobotanische Sammlung, Fritz-Bauer-Archiv, Paläonthologische Sammlung, Oswin-Köhler-Archiv

Wintersemester 2012/2013

Wintersemester 2012/2013

"Wissensdinge: Material, Wissenschaft, Imagination"

Lehrende: Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer, Dr. Lisa Regazzoni

Im Wintersemester 2012/13 werden die „Dinge des Wissens“, d.h. die wissenschaftlichen Sammlungen der Goethe-Universität, weiter im Zentrum der Analyse der Studiengruppe stehen. In Anknüpfung an die Arbeit des Sommersemesters werden wir nach einführenden Sitzungen, in denen wir uns mit theoretischen und epistemologischen Fragestellungen auseinandersetzen, mit den Besichtigungen der Sammlungen fortfahren. Dabei nähern wir uns der Geschichte der Sammlungen und Objekte über das Format der "Objekterzählungen", das wir innerhalb der Übung erarbeiten und diskutieren. Zu selbst ausgewählten Sammlungsstücken verfassen die Studierenden Erzählungen, die die Wissensdinge "zum Sprechen bringen", indem sie diese genau beschreiben, analysieren, in den Kontext der Sammlung und Wissenschaftstradition einordnen und ihre Überlieferungsgeschichte nachzeichnen. Diese Texte sollen anschließend auf einer neu entstehenden Online-Plattform zu den Sammlungen der Goethe-Universität veröffentlicht werden. In unserer Arbeit geht es so auch um Möglichkeiten ihrer Präsentation: auf der Plattform ebenso wie in einer geplanten Ausstellung zum Jubiläum der Goethe-Universität.

Sammlungsbesichtigungen: Comic-Archiv/Kinder- und Jugendbuchsammlung, anthropologische Sammlung des Senckenbergischen Anatomischen Instituts, Schopenhauer-Sammlung und der Sammlung der Kolonialglasplatten in der Universitätsbibliothek, Naturhistorischen Sammlungen des Senckenbergmuseums (in Kooperation mit Seminar „Dinge in der Wissensgesellschaft. Zur Soziologie naturwissenschaftlicher Sammlungen“ von Prof. Dr. Susanne Bauer), orthopädisches Geschichts- und Forschungsmuseums, Sammlermuseum im Historischen Museum Frankfurt/M, Herbarium Senckenbergianum (in Kooperation mit Seminar „Dinge in der Wissensgesellschaft. Zur Soziologie naturwissenschaftlicher Sammlungen“ von Prof. Dr. Susanne Bauer)

Sommersemester 2012

Sommersemester 2012

„Objekte der Lehre – Lehre der Objekte“ 

Lehrende: Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer, Dr. Lisa Regazzoni

Im Sommersemester 2012 beabsichtigt die Studiengruppe, die Arbeit an einer gemeinsamen Internet-Plattform aller Sammlungen der Goethe-Universität aufzunehmen. 

Parallel zur theoretischen Reflexion, die mit zwei einleitenden Lektüre-Sitzungen vorbereitet wird, fährt die Studiengruppe mit den vor zwei Semestern begonnenen Besichtigungen der Sammlungen an der Goethe-Universität fort. Die Studierenden übernehmen nach ihren Interessenschwerpunkten „Patenschaften“ für Sammlungen und organisieren mit den entsprechenden Kuratoren die Besichtigung für die ganze Gruppe. 

Im Anschluss verfassen die Studierenden jeweils einen Text, der die von ihnen betreute Sammlung anhand der Analyse exemplarischer Objekte charakterisiert (dieser gilt als Leistungsnachweis für den Erwerb eines Scheins). Die Texte werden in der Gruppe diskutiert und als Grundlage für die Online-Präsentation der Sammlungen verwendet. So leisten die Studierenden einen wichtigen, öffentlich sichtbaren Beitrag zu diesem langfristig angelegten Projekt.  

Sammlungsbesichtigungen: Sammlung Köberich (Reklamesammelalben), Sammlung des Instituts der Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften, Portraitsammlung der Universitätsbibliothek, Sammlung des Neurologisches Institut, Archäologischen Sammlung (im Rahmen des Lunch Papers des FZHG), Sammlung von Frankfurter Drucken sowie der Sammlung der Tondokumente von Horkheimer/Adorno (Universitätsbibliothek) und Exkursion nach Göttingen zur anlässlich des Universitätsjubiläums konzipierten Ausstellung "Dinge des Wissens".

Wintersemester 2011/2012

Wintersemester 2011/2012

Teil 2: „Bestandsaufnahme“

Nachdem wir uns im vergangenen Sommersemester exemplarisch mit den Sammlungen des Frobenius-Instituts auseinandergesetzt haben, möchten wir das beginnende Wintersemester dafür nutzen, uns gemeinsam einen Überblick über die Sammlungen an der Universität Frankfurt zu erarbeiten und ausgewählte Sammlungen zu besuchen. 

Gleichzeitig möchten wir den Kontakt zu den einzelnen SammlungskuratorInnen der Goethe-Universität vertiefen, um eine Vernetzung und Zusammenarbeit anzustoßen. Als langfristiges Ziel wollen wir nicht nur eine Sichtung der Sammlungsbestände der Universität erreichen, sondern Formate zur (fächerübergreifenden) Arbeit mit den Objekten der Wissenschaft entwickeln und ausprobieren.

Im Sinne einer Projektarbeit werden wir uns ein bis zweimal im Monat treffen und die Studiengruppe in diesem Semester nicht als Lehrveranstaltung anbieten. 

Sammlungsbesichtigungen: Moulagen-Sammlung der Frankfurter Hautklinik, EDDA-Sammlung, Geowissenschaftliche Sammlung, Botanischer Garten

SOMMERSEMESTER 2011

SOMMERSEMESTER 2011

"reisen, sammeln, dokumentieren"

Lehrende: Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer, Dr. Falk Müller, Dr. Lisa Regazzoni, Dr. Barbara Segelken

Die Studiengruppe lädt Studierende und Lehrende aus verschiedenen Disziplinen ein, gemeinsam an den Sammlungen der Goethe-Universität zu arbeiten. Mit Blick auf die existierenden Bestände werden Objektbedeutungen, materielle Verfahren und wissenschaftliche Praktiken in Geistes- und Naturwissenschaften erörtert. Gefragt wird nach Bedeutungskonstituierungen und ihren Veränderungen im Zuge wissenschaftlicher Bearbeitung. Im Sommersemester geht es schwerpunktmäßig um die Sammlungen des Frobenius-Instituts der Goethe-Universität, die vor allem Forschungsreisen dokumentieren.