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Studiengruppe Migration | Wissen

Leitung

Prof. Dr. Frederike Middelhoff (IDLD) und Dr. Irini Siouti (IfS)

Profil

Die transdisziplinäre Studiengruppe untersucht die Produktion, Distribution und Transformation migrationsspezifischer Themen, Formen und Figurationen im Kontext ihrer jeweilen historischen und medialen Situiertheit. Maßgeblich ist dabei zum einen die übergeordnete Frage, wie ein bestimmtes Wissen von Migration und Migrant*innen generiert wird und welche Rolle den verschiedenen Akteur*innen sowie den ästhetischen und medialen Zusammenhängen zugesprochen werden kann, die diesem Wissen eine konstitutive Form geben. Die Studiengruppe interessiert sich für gegenwartsspezifische (globale/nationale/regionale) Wissensregime und Mediendispositive im Kontext von Migration ebenso wie für historische Migrationszusammenhänge. In den Blick geraten dabei auch solche diskursiven Konstellationen, in denen nichtmenschliche Mobilität (u.a. in Bezug auf Artefakte, Pflanzen, Tiere, Ideen etc.) als eine Form der Migration konturiert und mit bestimmten semantischen und normativen Werten aufgeladen wird. Ziel ist dabei auch, verschiedene theoretische Konzepte und methodische Zugriffe zu erproben, die eine transdisziplinäre, kontextsensible Annäherung an und Auswertung von denjenigen Materialien erlauben, die das Begriffs- und Bedeutungsspektrum von Migration sowie die damit verknüpften affektiven Dimensionen aufspannen. Drei Bausteine sollen in diesem Zuge den perspektivischen Rahmen der Studiengruppe bilden.

1) Bedeutungen/Kontexte: Welches kulturell situierte und historisch kontingente Wissen zirkuliert in welchen Netzwerken und angesichts welcher Machtgefälle über Ursachen, Formen und Konsequenzen von Migration? Wie lässt sich dieses (historische) Wissen rekonstruieren, reflektieren und evaluieren? Welche Unterschiede lassen sich zwischen einem Wissen über Migrant*innen und einem Wissen von Migrant*innen benennen, wie verhalten sich verschiedene Formen eines Migrationswissens zueinander und wer sind die Akteur*innen, die an der Hervorbringung und Modifikation dieses Wissens beteiligt sind?

2) Formen/Ästhetik: Wie werden bestimmte Vorstellungen von Migration zur Darstellung gebracht und wie lässt sich das Verhältnis zwischen Vor- und Darstellung und zwischen Wissen und Ästhetik bestimmen? Welchen Beitrag leisten ästhetische Formen bei der Produktion eines bestimmten Migrationswissens? Wie werden spezifische (stereotypische) Figuren ästhetisch inszeniert (z.B. ‚der Flüchtling‘, ‚der Schlepper‘, ‚der Flüchtlingshelfer‘ etc.) und welchen Funktionen unterliegt eine solche Migrationsästhetik im jeweiligen Kontext?

3) Medien/Künste/Archive: In welchen medialen Räumen und Strukturen wird ein bestimmtes Migrationswissen produziert, distribuiert, konserviert und transformiert? Wie lassen sich Eigenheiten und Effekte eines Mediums im Allgemeinen (u.a. Sprache, Bild, Objekt, analog vs. digital, dauerhaft vs. transitorisch), die medialen Dispositionen der Künste (u.a. Literatur, Theater, Tanz, Film, Malerei/Skulptur/Installation) und entsprechende Gattungskonventionen im Speziellen mit Blick auf ein konkretes Migrationswissen bestimmen und wie können diese Eigenheiten, Beiträge und Effekte kritisch kontextualisiert und interpretiert werden?

Beteiligte Wissenschaftler*innen

Prof. Dr. em. Ursula Apitzsch (Institut für Soziologie)

Dr. Judith Blume (Koordination Sammlungen, UB Frankfurt)

Prof. Dr. Heinz Drügh (Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik)

Prof. Dr. Astrid Erll (Institut für England- und Amerikastudien)

Prof. Dr. Axel Fanego Palat (né Fleisch) (Institut für Afrikanistik)

Prof. Dr. Andreas Fahrmeier (Historisches Seminar)

Prof. Dr. Hans-Peter Hahn (Ethnologie)

Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft)

Apl. Prof. Dr. Carola Hilmes (Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik)

Prof. Dr. em. Lena Inowlocki (Institut für Soziologie)

Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein (Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik)

Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik)

Dr. Minna-Kristiina Ruokonen-Engler (Institut für Sozialforschung)

Prof. Dr. Frank Schulze-Engler (Institut für England- und Amerikastudien)

Dr. Irini Siouti (Institut für Sozialforschung)

Dr. Judit Tavakoli (Institut für Ethnologie)

PD Dr. Martina Wernli (Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik)

Dr. Eren Yıldırım Yetkin (Institut für Soziologie)

Kontakt

Prof. Dr. Frederike Middelhoff (W1-Professur für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Romantikforschung)

E-Mail: middelhoff@em.uni-frankfurt.de

www.uni-frankfurt.de/Middelhoff

Dr. Irini Siouti (Institut für Sozialforschung)

E-Mail: siouti@soz.uni-frankfurt.de

www.ifs.uni-frankfurt.de/mitarbeiter_in/dr-irini-siouti-2/