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Collège Doctoral Franco-Allemand

Normative Ordnungen - Normes et contructions sociales

Von 2010 bis 2015 gemeinsames Collège doctoral der Johann Wolfgang Goethe-Universität und der Universität Paris I Sorbonne für Promovierende der Geschichtswissenschaft, finanziert durch die Deutsch-Französische Hochschule. Das Collège Doctoral war angebunden an das Exzellenzcluster Die Entstehung normativer Ordnungen.
Das Collège gewährte insgesamt 270 Monate Reisestipendien für die teilnehmenden Promovierenden der beiden Hochschulen. Ein dichtes, bilaterales Betreuungsprogramm vernetzt die Promovierenden der Geschichtswissenschaft beider Universitäten.

Aktuelle Informationen zum Collège doctoral hier.

Thematisches Profil

Am Anfang unserer gemeinsamen Überlegungen stand eine ebenso einfache wie grundsätzliche Beobachtung: Das Frankfurter Exzellenzcluster 243: „Entstehung normativer Ordnungen – Formation of Normative Orders“ hat einen Titel, der sich nicht in die französische Wissenschaftssprache übersetzen lässt. Nach langen Diskussionen ist die Formel „Normes et constructions sociales“ als die vergleichsweise beste Annäherung an die Formel „Normative Ordnungen“ gewählt worden. Das französische Wort „ordre“ deckt ein anderes Bedeutungsfeld ab als das deutsche „Ordnung“ oder auch das englische „order“. Diese Un-übersetzbarkeit eines im Deutschen und Englischen zentralen wissenschaftlichen Terminus ist ein sprachliches Symptom dafür, dass die mit der Formel „Normative Ordnungen“ adressierten historischen Phänomene in Deutschland und Frankreich verschieden konzipiert werden. Die Deutsch-Französische Doktorandenschule soll diese semantische Differenz in den beiden Wissenschaftskulturen als Ausgangspunkt nehmen für ein gemeinsames Nachdenken über zweierlei: 

  • den historischen Gegenstand, der im Spannungssfeld der beiden Titel „Normes et constructions sociales“ und „Normative Ordnungen“ liegt,
  • das erkenntnistheoretische Problem, dass die Wissenschaftssprachen nachhaltig die Forschungsdiskussionen und -ergebnisse steuern.