Zukünftige Vergangenheiten. Geschichte schreiben im Anthropozän
Veranstaltungsort IG-Farben-Gebäude, Raum IG 411
Veranstaltung im Forschungsfeld "Nach dem Eurozentrismus"
Das Anthropozän fordert die Geschichtsschreibung heraus: Muss sich die Geschichtswissenschaft verändern, um in Zukunft noch relevant zu sein? Forderungen nach neuen Methoden, neuen Quellen und neuen Narrativen bestimmen das Feld. Fragen nach der Bedeutung der Natur, der Ausdehnung der Zeit und der Rolle des menschlichen Akteurs berühren die Geschichtswissenschaft im Kern ihres disziplinären Selbstverständnisses oder stehen zumindest in Spannung zu dominanten Konzepten. Gleichzeitig kann an alte geschichtswissenschaftliche Debatten angeschlossen werden. Im Vortrag werde ich die Schwierigkeiten der Zeitstrukturen im Anthropozän thematisieren, More-Than-Human History diskutieren und für eine kontaminierte und relationale Geschichtsschreibung plädieren.
Sandra Maß ist Historikerin an der Ruhr-Universität, Bochum