BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:https://fzhg.org/ BEGIN:VEVENT UID:event24102024675d0d58879cf1.25204584 DTSTART:20241023T220000Z DTEND:20241120T225959Z SUMMARY:Cana Bilir-Meier / This Makes Me Want to Predict the Past DESCRIPTION:Super-Acht-Film\, 16 Min.\, 2019\nCana Bilir-Meiers Super-8-Film „This Makes Me Want to Predict the Past“ nimmt eine künstlerische Reflexion über den rassistischen Anschlag im Münchener Olympia-Einkaufszentrum am 22. Juli 2016 vor. Damals wurden neun Jugendliche mit Migrationshintergrund ermordet\, sieben von ihnen gehörten muslimischen Glaubensgemeinschaften an.\nDrei junge Frauen verbringen den Tag im Einkaufszentrum\, bummeln und posieren für die Kamera\, probieren Kleidung und Accessoirs an und stellen Szenen nach. Die Szenen erschließen sich später mit eingeblendeten Fotografien des Theaterstücks „Düşler Ülkesi“ („Land der Träume“)\, &\;nbsp\;in dem es um migrantische Alltagserfahrungen geht. Die Uraufführung 1982 im Münchener Kinder- und Jugendtheater wurde von einer Bombendrohung überschattet.\nDer Titel und die Voice-Over-Aussagen\, die den Super-8-Film begleiten\, stammen aus You Tube Kommentaren zu dem Lied „Redbone“ (2016) des US-amerikanischen Musikers Childish Gambino. Der Refrain des Songs imaginiert ein Rache-Szenanario:„Niggas schleichen sich an\, sie werden dich finden“. Die Voice-Over-Aussagen schreiben dieses Szenario fort und gleichen sprachlichen Akten imginierter Selbstermächtigung.&\;nbsp\;\nSuper-8-Filme waren das Medium von Amateur-Filmern in den 1960er und 70er Jahren und wurden zumeist im privaten Kontext verwendet. Das „Home-Video“ von Bilir-Meier nimmt Bezug auf die private Geschichte der Arbeitsmigration\, die mit dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei (1961) begann. Es zeigt den Alltag von migrantischen Jugendlichen in der Gegenwart und geht auf die Diskriminierungserfahrungen ihrer Eltern und Großeltern ein\, den ersten so genannten Gastarbeiter:innen. „This Makes me Want to Predict the Past“ stellt eine Verbindung zwischen diesen Erfahrungen und dem rassistischen Anschlag im Olympia-Einkaufszentrum in München (2016) her. Die Arbeit macht auf eine Leerstelle in den Narrativen der Erinnerungskultur aufmerksam: die Stimmlosigkeit der Migrierten und das Verschweigen von Rassismus.\nCana Bilir-Meier lebt in München und Wien. Sie &\;nbsp\;studierte Künstlerisches Lehramt und Digitale Medienkunst. Ihre Arbeiten thematisieren Migration\, Identität und Widerstand. Sie ist die Nichte der Schriftstellerin Semra Ertan\, die sich 1986 in Hamburg öffentlich verbrannt hat\, um gegen die Situation von Migrant*innen zu protestieren. END:VEVENT END:VCALENDAR