Susanne Heim
Im Herbst 1941 begannen die ersten Massendeportationen von Juden aus Deutschland. Die Betroffenen wurden für jedermann sichtbar zu Sammelstellen gebracht und von dort verschleppt. Die Transporte waren nicht geheim, aber sie wurden unterschiedlich wahrgenommen: Was erwarteten die Juden? Welche Vorstellungen hatten ihre Nachbarn vom Schicksal der Deportierten? Wie sahen Polizisten und SS-Männer ihre Beteiligung an den Transporten? Was bewog die jüdischen Gemeindevertreter zur Mithilfe? Was berichteten jüdische Hilfsorganisationen und ausländische Beobachter darüber? Der Vortrag verfolgt die unterschiedlichen Perspektiven und versucht, sie zu deuten.
PD Dr. Susanne Heim ist Projektleiterin des Editionsprojekts „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 – 1945“, Institut für Zeitgeschichte, Abt. Berlin