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Mittwochskonferenz mit Peter Geimer

Am 5. Dezember 2012 wurden die Mittwochskonferenzen von 18 bis 20 Uhr in Raum 411 des Campus Westend mit einem Vortrag von Peter Geimer zum Thema: „Die Farbe der Vergangenheit. Zur Kritik historischer Rekonstruktion" fortgesetzt. 
Die Vergangenheit ist unbeobachtbar. Man hat von ihr gehört oder gelesen, erinnert sich an sie oder sieht Bilder und Modelle, die Historisches zeigen, es aber nicht in seiner gewesenen Integrität wiederherstellen können. Deshalb beruht jede visuelle Rekonstruktion von Geschichte auf einer Verschränkung von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Vergegenwärtigung und Entzug, Wissen und Imagination. Wie entsteht unter diesen Bedingungen so etwas wie bildliche Evidenz des Historischen? Sind Bilder Quellen oder lügen Bilder nicht eigentlich? Diesen Fragen ging der Vortrag am Beispiel der schwierigen Unterscheidung von Dokumentar- und Spielfilm und unter Einbeziehung geschichtstheoretischer Überlegungen de Certeaus, Paul Veynes und Reinhard Kosellecks nach.
Im Anschluß an den sehr gut besuchten Vortrag fand eine inspirierte, engagierte Diskussion statt.
Peter Geimer ist Professor am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin.
Im Anschluss an den Vortrag wurde die Ausstellung Dani Gal „Nacht und Nebel" in der Studiengalerie 1.357 eröffnet.