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Alain Schnapp über eine Weltgeschichte der Ruinen

„Ist eine Weltgeschichte der Ruinen möglich?“ lautet der Titel eines Vortrags, den Alain Schnapp, Professor für Klassische Archäologie an der Université Paris I – Panthéon-Sorbonne und Leiter des Instituts für „Kunstgeschichte und Archäologie“, am 12. Juni im Rahmen der Mittwochskonferenzen hielt. War den Griechen und Römern ein mit den Ruinen verbundenes Verständnis des Vergehens und der Zeitlichkeit fremd? Kann erst in Gesellschaften von einer Ästhetik der Ruinen gesprochen werden, in denen zerfallene Gebäude in einem anderen, als ihrem ursprünglichen Kontext gesehen werden? Diese Fragen versuchte Schnapp durch eine vergleichende Betrachtung von klassisch-antiken, ägyptischen, mesopotamischen und chinesischen Quellen zu beantworten und zu belegen, dass Ruinen eine Schlüsselfigur des historischen Denkens sind, die wie ein roter Faden die verschiedenen Darstellungen der Ruinen von der Antike bis zur Gegenwart verbindet.

Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Institut français d’histoire en Allemagne statt. Im Anschluss wurde in der Studiengalerie 1.357 eine Ausstellung mit „Project for a Masquerade (Hiroshima)“ von Simon Starling eröffnet.