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Fortsetzung der Mittwochskonferenzen mit Nadine Schibille

Am 25. November sprach Nadine Schibille über "reisende Gläser" im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung: Während der römischen und frühen mittelalterlichen Zeit erfolgte die Herstellung von Rohglas in einr begrenzten Anzahl großer Produktionszentren. Nur wenige Herstellungsorte sind archäologisch bwelegt, sie befinden sich an der levantinischen Küste und in Ägypten. Dieses Rohglas wurde anschließend über verzweigte Handelswege an weiterverarbeitende Betriebe im gesamten Mittelmeerraum und bis nach Zentral- und Nordeuropa verschifft. Da sich das Glas aufgrund unterschiedlicher Rohstoffe durch charakteristische Zusammensetzungen auszeichnet, kann eine chemische Analyse auf den Ursprung der Gläser schließen lassen. Die chemische Untersuchung von Glas bietet daher einen vielversprechenden Ansatz, Verteilungswege von den Standorten der Primärproduktion über die Sekundärwerkstätten bis hin zum Endverbraucher nachzuzeichnen. Der Vortrag stellte unterschiedliche Aspekte der Produktion, Verbreitung und Verwendung von Glas im ersten Jahrtausend vor. Nadine Schibille ist Forschungsbeauftragte am centre national de la recherche scientifique in Paris.