BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:https://fzhg.org/ BEGIN:VEVENT UID:event07072021663457d390c960.23444306 DTSTART:20210707T160000Z DTEND:20210707T180000Z SUMMARY:Aaron Freiman Lecture: Failure\, East European Jewish Immigrants and American Finance DESCRIPTION:Am 30. August 1914 brach ein Aufstand vor der Bank von Sender Jarmulowsky\, einem der angesehensten jüdischen Geschäfte in der Lower East Side von New York City\, aus. Die Angst vor einem Krieg hatte Tausende von Juden\, die in der Lower East Side lebten\, veranlasst\, zu ihren „Bankn“ – dem jiddischen Namen für Geschäfte\, die Einlagen entgegennahmen\, Kredite gewährten\, Geld nach Übersee überwiesen und Schiffskarten auf Raten verkauften – zu laufen\, um ihre Ersparnisse abzuheben. Da die Jarmulowsky-Bank nicht in der Lage war\, alle Gelder ihrer Einleger zurückzugeben\, wurde sie von der New Yorker Bankenaufsicht\, zusammen mit fünf weiteren Banken\, gezwungen zu schließen. Das Scheitern dieser osteuropäisch-jüdischen Banken hat weit über die jüdische Gemeinschaft hinaus Spuren hinterlassen. Die amerikanische Bankenregulierung war eine direkte Reaktion auf die von diesen Bankiers eingegangenen Risiken und dem Wunsch\, ihr Scheitern in New York City\, Amerikas Finanzmetropole\, zu verhindern. Während Wissenschaftler und Schriftsteller schon lange den raschen Erfolg jüdischer Einwanderer in Amerika nachgezeichnet und gefeiert haben\, hat das Scheitern jüdischer Einwanderer\, wie Scheitern in der amerikanischen Geschichte im Allgemeinen\, praktisch keine Aufmerksamkeit erhalten. In einer Nation\, die den Erfolg verehrt\, hat das Versagen\, sich mit jüdischem finanziellen Misserfolg auseinanderzusetzen\, unseren Blick verstellt auf die vielfältige Weise\, mit denen Juden die sich ständig verändernden Konturen des amerikanischen Kapitalismus kritisch umgestaltet haben. Anhand des Scheiterns jüdischer Banken soll diskutiert werden\, wie Scheitern als analytische Kategorie in der jüdischen und amerikanischen sowie Wirtschaftsgeschichte eingesetzt werden kann.\n Rebecca Kobrin ist Professorin für amerikanisch-jüdische Geschichte am Harriman-Institut der Columbia University\, New York.\nDie Veranstaltung findet digital über ZOOM statt.\nAnmeldung über fzhg[at]em.uni-frankfurt.de END:VEVENT END:VCALENDAR