BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:https://fzhg.org/ BEGIN:VEVENT UID:event290120206637c20c279689.87695437 DTSTART:20200129T170000Z DTEND:20200129T225959Z LOCATION:IG 411 SUMMARY:Autor*in ohne Buch: Warum Karrieren angehender Schriftsteller*innen nicht scheitern DESCRIPTION:Der deutschsprachige Literaturbetrieb hat in den vergangenen Jahrzehnten einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen: Die vormals gewundenen und undurchsichtigen Pfade zur ersten Romanveröffentlichung wurden weitestgehend institutionell begradigt. Das liegt zum einen an der gestiegenen Relevanz von Literaturagenturen und dem Ausbau der Förderlandschaft für unveröffentlichte Autor*innen\, zum anderen an der Etablierung von Studiengängen des literarischen Schreibens in Hildesheim (1999)\, Biel (2006)\, Wien (2010)\, Köln (2017). In der Folge wurde der Pfad zur Autorwerdung\, der zuvor durch informelle Netzwerke und literarische Zirkel verlief\, in organisationsförmige und professionelle Bahnen geleitet. Vor den klassischen Literaturbetrieb hat sich also ein prä-publikativer Sektor geschoben\, der die Vorhallen des Literaturbetriebs bildet und in dem (für die Verlage) maßgeblich vorsortiert wird. Das heißt: Um heute publiziert zu werden\, bedarf es bereits einer Vielzahl an institutionell verbürgten Erfolgen. Der Vortrag beschäftigt sich anerkennungstheoretisch mit den Karrieren angehender Schriftsteller*innen. Der Fokus liegt hierbei auf deren Versuchen\, Episoden des Scheiterns in diesen neuen Dynamiken des literarischen Feldes biografisch abzufedern. Hierzu werden die Ergebnisse einer Studie vorgestellt\, in deren Rahmen Personen narrativ interviewt wurden\, die zwar noch kein Romandebüt platziert haben\, sich aber bereits um prä-publikative Anerkennung professionell bemühen. Konzeptuell geht es dabei primär um die biografische Absorption von versagter Anerkennung\, mit dem vorläufigen Ergebnis: die (berufs-)biographische Narration ist so gebaut\, dass die Karrieren der Schriftstell*innen nicht scheitern können.&\;nbsp\;\nGabriele Wagner ist Inhaberin des Lehrstuhls für Arbeit und Organisation am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover.\nJuan Guse ist Schriftsteller und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover. END:VEVENT END:VCALENDAR