BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:https://fzhg.org/ BEGIN:VEVENT UID:event02052012664713d8b3c318.56733970 DTSTART:20120502T100000Z DTEND:20120502T120000Z LOCATION:IG 1.414 SUMMARY:materie | bilder: bill morrisons "\;decadia"\; DESCRIPTION:In den letzten Jahren hat das Forschungsgebiet der Material Culture in den Geisteswissenschaften immer mehr an Relevanz und Einfluss gewonnen. Diese '\;Archäologie der Alltagsgegenstände'\; hat die Repräsentation der Dingwelt in den Medien zum Gegenstand. Objekte sind in ihrer Materialität der Zeitlichkeit und Vergänglichkeit unterworfen. Das Medium '\;Film'\; erscheint in diesem Zusammenhang als besonders passendes Forschungsobjekt\, da es seit seinem Beginn ein komplexes Verhältnis zur Zeit unterhält und verspricht\, die Dynamik der Zeit – und somit die Zeit der Dinge – direkt zu repräsentieren. Diese Darstellung beruht jedoch auch auf der Unterdrückung der Dinglichkeit des Films selbst\, eines äußerst fragilen Mediums\, das im Laufe seines ‘Projektionslebens’ natürlicherweise Kratzer\, Verbrennungen\, etc. – Zeichen der Zeit – anlagert.\nIm Gegensatz zu diesen gängigen Themenkomplexen der '\;Material Culture'\; ist dieser Vortrag an einer Erweiterung der Analyse auf die Medien selbst interessiert – in einer selbstreflexiven Bewegung sollen die Fragestellungen der '\;Material Culture'\; in einer Verschränkung mit dem ‚intelligenten Materialismus‘ Gilles Deleuzes auf das Filmmaterial selbst angewandt werden. Dieser Aspekt des filmischen Materials wurde von amerikanischen Vertretern des Experimental/Avantgarde Films durch die direkte Bearbeitung des Zelluloids akzentuiert. Bill Morrisons Film Decasia wählt einen anderen Zugang: dieser Film\, der nur aus found footage/Archivfilmen in verschiedenen Stadien der Zersetzung (decay) besteht\, offenbart das Zusammenwirken von Zeit und Material selbst als '\;bild-schaffend.'\; END:VEVENT END:VCALENDAR